Ein Kind im Wasser

Sicher Schwimmen lernen

Willkommen im Wasser
Willkommen im Wasser

Das Meer, der Teich, der Pool oder die Badewanne: Wasser übt auf viele Menschen Faszination aus. Vor allem für Kinder hat das Element aber eine geradezu magische Anziehungskraft. Umso wichtiger ist daher ein sicheres Verhalten im und am Wasser. Profi-Schwimmerin Jördis Steinegger gibt Einblick in das Thema Water Safety.

„Schwimmen kann mein Kind doch schon“ hört die Profischwimmerin und dreifache Olympiateilnehmerin Jördis Steinegger regelmäßig von Eltern, denen sie ihre Schwimmschule in Graz vorstellt. Hier gibt sie nicht nur Technik-Kurse für Kinder und Erwachsene, sondern legt auch ein spezielles Augenmerk auf den Faktor Sicherheit. „Generell geht es beim Schwimmen in allererster Linie um den Sicherheitsaspekt. Wasser ist eine Naturgewalt und wer nicht schwimmen kann, für den wird es schnell gefährlich.“ Wichtig sei es aber auch, zwischen „ich kann mich über Wasser halten“ und „ich kann schwimmen“ zu differenzieren. Denn um das Meiste aus dem Badespaß herauszuholen und auch den sportlichen Aspekt zu nutzen, macht sich ein solides Schwimmtraining bezahlt.

Wann sollten Kinder schwimmen lernen?

Für den Einstieg in den Schwimmspaß gibt es keine Altersbegrenzung. Um die Bewegungen richtig zu erlernen und ein kognitives Verständnis zu garantieren, empfiehlt Jördis Steinegger aber, einen Schwimmkurs nicht vor 3,5 Jahren einzuplanen. Aber selbst, wenn die Technik noch warten muss: Schon für die Kleinsten ist es wichtig, das Element Wasser kennenzulernen – natürlich immer in engem Kontakt mit den Eltern. Das schafft Vertrauen, nimmt die Angst vor dem fremden Nass und erleichtert später den Einstieg in die Schwimmtechnik. Zwischen 4 und 6 Jahren sieht Jördis dann die beste Zeit, die ersten selbstständigen Schwimmzüge zu versuchen.

Kinderbeine am Beckenrand

Für Eltern, die ihren Kindern das Schwimmen gerne selbst beibringen möchten, gilt: Wenn ausreichend Zeit dafür vorhanden ist und die Technik selbst solide beherrscht wird, spricht nichts dagegen, die Schwimmstunden selbst in die Hand zu nehmen. Für Kinder kann aber vor allem die Gruppendynamik in einem Schwimmkurs sehr förderlich sein. Neue oder bekannte Freunde im Becken sorgen für noch mehr Schwimmspaß und sich gegenseitig anzuspornen und etwas beizubringen stärkt den Lernerfolg. Besonders positiv zeigt sich das bei Schwimmkursen, die an mehreren Tagen in Folge abgehalten werden. So kann Vertrauen zum Trainer und den anderen Kindern aufgebaut und das Gelernte besser umgesetzt werden.

Verhaltensregeln für den sicheren Wasserspaß

Auch wenn das Wasser bereits ein vertrautes Element ist, sollte man sich beim Schwimmen lernen langsam daran herantasten. Anfängliche Trockenübungen helfen dabei, sich die Bewegungsabläufe Schritt für Schritt einzuprägen. So wissen die Kinder im Becken gleich Bescheid, was sie zu tun haben. Für Jördis gibt es aber schon vor Erlernen der Bewegungen an Land eine wichtige Lektion zu vermitteln: Die Sicherheit in Wassernähe. „Der überwiegende Teil aller Badeunfälle passiert, weil Kinder unbeaufsichtigt sind – auch wenn es sich nur um wenige Momente handelt. Wir prägen den Kindern daher sofort ein, immer Bescheid zu sagen, wenn sie z.B. auf die Toilette gehen oder sich entfernen. Wenn man ihnen die richtige Verhaltensweise erklärt, können sie auch danach handeln.“ Auch, wie man sich richtig am Beckenrand verhält und wie man aus dem Wasser heraussteigt, sind wichtige Lektionen.

Schwimmglück für das Leben

Schwimmen ist eine Sportart, die uns das ganze Leben lang begleiten kann. Dank der Schwerelosigkeit im Wasser werden die Gelenke geschont, was den Schwimmsport auch für Personen im fortgeschrittenen Alter attraktiv macht. Wer in das Lernen der unterschiedlichen Techniken – Brust-, Rücken-, Delfinschwimmen und Kraulen – investiert, dem fehlt es auch nicht an Abwechslung im Becken. Außerdem profitieren nicht nur unsere Muskeln und Ausdauer davon, Schwimmen verbessert auch die Haltung und kann das Körpergefühl und Selbstbewusstsein stärken. Gerade für Heranwachsende ein wichtiger Vorteil.

4 Tipps für den sicheren Schwimm-Einstieg

Schwimmhilfe
1
Kinder die noch nicht schwimmen können, müssen eine Schwimmhilfe – zum Beispiel Schwimmflügel – tragen. Nicht nur im Wasser, sondern vor allem am Beckenrand oder Ufer.
Kinde im Badeanzug auf einem Stuhl
Aufmerksam sein
2
Die meisten Badeunfälle passieren in unbeaufsichtigten Momenten. Für Eltern gilt daher, den Nachwuchs nie aus den Augen zu lassen. Für Kinder, immer Bescheid zu sagen, wenn sie sich entfernen.
Kind hält sich die Augen zu
Babyschwimmen
3
Bereits vor den ersten Schwimmzügen, sollte Kleinkindern ein gutes Wassergefühl vermittelt werden. Babyschwimmen etwa bietet eine gute Möglichkeit, zusammen mit den Eltern vertrauensvoll das neue Element zu erkunden.
Kind am Beckenrand
Verhalten
4
Das richtige Verhalten im und am Wasser sollte Kindern von Anfang an eingeprägt werden. Dazu zählt: Achtung auf rutschigem Boden, ausreichender Sonnenschutz, Vorsicht beim Hineinspringen, kein Baden bei Gewitter sowie Pause machen nach dem Essen.
Kinder sitzen am Steg und spielen mit dem Wasser

Verfasst von

Marlene Luise Stossier
Pure Encapsulations
Wenn Marlene nicht gerade mit Stift und Notizblock Ideen für ihre Texte sammelt, findet man sie in der Küche beim Ausprobieren neuer Rezepte, auf der Yogamatte oder hoch zu Ross.
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