Kennst du deine Mikronährstoffräuber
Menschen sind einzigartig, genauso wie ihre Bedürfnisse – weshalb es nicht ganz einfach ist, einen allgemeingültigen Richtwert für die Nährstoffversorgung zu definieren. Während der eine mehr Sport treibt und so mehr Elektrolyte über den Schweiß verliert, hat der andere vielleicht eine Intoleranz und muss deshalb auf bestimmte Lebensmittel verzichten.
Oft sind es auch Angewohnheiten oder bestimmte Lebensphasen, in denen unser Nährstoff-Bedarf sich verändert – weil der Körper durch sie einen erhöhten Verbrauch hat. Hier findest du einige dieser „Mikronährstoffräuber“. Vielleicht kommen sie dir ja bekannt vor…
Stress
Wenn wir gestresst sind, stehen wir unter Dauerspannung. Körper und Geist sind in Alarmbereitschaft und darauf gefasst, Bedrohungen zu bekämpfen oder schnell die Flucht zu ergreifen. Während dieser Ausnahmezustand normalerweise nur phasenweise auftritt, ist er heute für viele Menschen zur Regel geworden. Der „Extra-Boost“ für den Organismus ist mittlerweile eine ernsthafte Belastungsprobe für die Gesundheit. Denn wenn wir ständig auf Hochtouren laufen müssen, verbraucht der Körper auch mehr Treibstoff. Ein erhöhter Bedarf an bestimmten Mikronährstoffen ist die Folge. Doch wer nicht viel Zeit hat, vernachlässigt häufig seine Ernährung. Damit ergibt sich ein stressiger Teufelskreis, den es zu durchbrechen gilt. Wer trotz Hektik auf einen ausgewogenen Speiseplan achtet, tut sich selbst einen Gefallen. Denn insbesondere B-Vitamine, Vitamin C oder Magnesium gelten als starke Partner für psychische Belastungsphasen.
Rauchen
Die gesundheitlichen Bedenken des Rauchens sind weithin bekannt. Richtet man seine Aufmerksamkeit aber einmal speziell auf den Mikronährstoffbedarf bei Rauchern, wird deutlich, wie stark der Genuss der Glimmstängel an der Nährstoffversorgung zehrt. Wer Zigarettenrauch inhaliert, nimmt damit eine Reihe chemischer Substanzen auf, die der Körper abbauen muss. Dabei entstehen vermehrt freie Radikale im Körper. Diese aggressiven Moleküle stellen eine potenzielle Gefahr für unsere Zellen und den Körper da und sind unter anderem für vorzeitige Hautalterung verantwortlich. Um die freien Radikale im Zaum zu halten, verbraucht der Körper vermehrt Antioxidanzien, wie etwa Vitamin C. Kein Wunder also, dass die Deutsche Gesellschaft für Ernährung bei Rauchern eine rund 40% höhere Empfehlung der Vitamin C-Zufuhr angibt.
Alkohol
Auch das Feierabendbier oder der Cocktail am Wochenende schlagen sich am Mikronährstoff-Status nieder. Um den konsumierten Alkohol abzubauen, benötigt der Körper bzw. die Leber verschiedene Mikronährstoffe wie zum Beispiel Zink. Wer beim Alkoholkonsum also regelmäßig über die Stränge schlägt, sollte neben Zink besonders auf die Versorgung mit B-Vitaminen und Mineralstoffen wie Magnesium, Kalium und Calcium achten.
Doch Mikronährstoffräuber sind nicht per Definition negativ. Bestimmte Lebensumstände – die uns oft viel Freude bereiten – stellen uns nicht nur vor besondere Herausforderungen, sondern auch unsere Versorgung mit Mikronährstoffen auf die Probe.
Schwangerschaft & Stillzeit
Das Leben steht Kopf und der Körper verändert sich. So ist der Bedarf an vielen Mikronährstoffen in dieser Zeit erhöht und auch in der Stillzeit gelten angepasste Empfehlungen. Logisch eigentlich, denn immerhin hat der Nachwuchs seinen eigenen Bedarf an Vitaminen, Mineralstoffen und Spurenelementen, den es zusätzlich zu decken gilt. Damit die Mama in Folge dessen nicht zu kurz kommt, sollte jetzt ganz besonders auf die Ernährung geachtet werden. Folsäure, Eisen, Vitamin D, Omega-3-Fettsäuren (DHA) und Jod sind nur einige der Mikronährstoffe, die in Schwangerschaft und Stillzeit vermehrt benötigt werden.
Sport
Regelmäßige Bewegung tut Körper und Geist gut und fördert das allgemeine Wohlbefinden. Trotzdem schafft es auch Sport auf unsere Liste der potenziellen Mikronährstoffräuber. Warum? Wer regelmäßig außer Atem gerät, hat einen höheren Nährstoffbedarf. Nicht nur, weil mehr Kalorien verbrannt werden und der Körper dementsprechend Energie-Nachschub benötigt. Durch den gesteigerten Energieumsatz werden auch deutlich mehr Mikronährstoffe verbraucht, welche nachgeliefert werden müssen. Das Schwitzen tut dazu noch ein Übriges, denn pro Liter Schweiß verlieren wir bis zu 20 mg Magnesium und ganze 480 mg Kalium!
Sonne
So fein sich die wärmenden Strahlen auf der Haut auch anfühlen: bei UV-Strahlung ist Vorsicht geboten. Zwar ist sie wichtig, damit unser Körper Vitamin D produzieren kann, doch ein Übermaß an Sonne kann unserer Gesundheit ganz schön zusetzen – nicht nur, weil ein Sonnenbrand unangenehm brennt und unschön aussieht: Die UV-A- und UV-B-Strahlen dringen tief in die Haut ein und lassen den Anteil an freien Radikalen ansteigen. Es entsteht oxidativer Stress für den Körper, gegen den sich dieser mithilfe von Antioxidanzien (z.B. Vitamin C, Zink, Selen) zur Wehr setzt. Fehlen ihm diese Hilfsmittel, macht sich das Übermaß an freien Radikalen zum Beispiel in Form von frühzeitiger Hautalterung bemerkbar. Eine gute Versorgung mit Antioxidanzien, die vor allem in buntem Obst und Gemüse enthalten sind, ist für Sonnenanbeter daher besonders wichtig.
Neben den oben genannten gibt es natürlich noch viele weitere sogenannte Mikronährstoffräuber. Von Nahrungsmittelunverträglichkeiten über Arzneimittel bis hin zum Alter kann es immer Situationen/Phasen geben, in denen es sich auszahlt, genauer hinzusehen. Wer seinen individuellen Bedarf ganz genau ermitteln möchte, dem bietet eine Mikronährstoff-Analyse Aufschluss. So kann die Ernährung optimal auf den Bedarf angepasst werden.