Geheimtipps zum Schwanger werden

Die Gerüchteküche brodelt, wenn es um die Frage geht, was vor, während und nach dem Sex passieren soll, um möglichst schnell schwanger zu werden. Von exotischen Tänzen über schrillen Gesang bis hin zum Verspeis kurioser Lebensmittel und mitternächtlichen Ritualen: Wenn es um die Fruchtbarkeit geht, sind fast alle Mittel recht. Manche Weisheiten sind zwar Unfug, so mancher Geheimtipp, um schwanger zu werden, hat aber doch seine Berechtigung.

Während eine Frau menstruiert, hat sie normalerweise keinen Eisprung. Hat sie aber einen besonders kurzen Zyklus, so dass der Eisprung kurz nach der Regelblutung stattfindet, könnte sich die Befruchtung der Eizelle zeitlich ausgehen. Denn Samenzellen können bis zu 6 Tage im weiblichen Körper überleben. Darüber hinaus hat jede Frau einen individuellen Monatszyklus, bei dem Unregelmäßigkeiten auftauchen können. Ungeschützter Verkehr während der Regelblutung kann also unter bestimmten Umständen zu einer Schwangerschaft führen.

Dass auch die Frau zum Höhepunkt kommt, ist nicht notwendig, damit Samen- und Eizelle miteinander verschmelzen können. Aber erlebt nicht nur er, sondern auch sie einen Orgasmus während des Liebesakts, haben es die Samenzellen leichter ihr Ziel zu erreichen. Denn beim Höhepunkt der Frau kommt es zu Kontraktionen ihres Beckenbodens und der Gebärmutter. Es ist also kein Muss, aber ein Vorteil, wenn auch die Frau „kommt“.

Eine Sperma-Allergie klingt nach einer mehr oder weniger guten Ausrede, wenn das Bett nur wegen der Müdigkeit ruft. Tatsächlich ist aber einiges an der Sache dran. Direkt nach ungeschütztem Geschlechtsverkehr können dadurch nämlich Juckreiz, Rötungen, Schwellungen und auch Schmerz im weiblichen Genitalbereich auftreten. Nicht oft, aber doch häufiger als vermutet zeigen Frauen eine allergische Reaktion beim vaginalen Kontakt mit Sperma. Denn Sperma ist für Frauen eine körperfremde Substanz, auch wenn das Ejakulat des Mannes eigentlich als harmlos gilt. Betroffene reagieren jedoch nicht auf die Spermien selbst, sondern auf das PSA, das prostata-spezifische Antigen. Das ist ein Glykoprotein und Teil der Samenflüssigkeit jedes Mannes. Ein Partnerwechsel ist deswegen kein Heilmittel sowie auch Männer selbst nicht von einer Sperma-Allergie betroffen sein können. Antihistaminika gelten bei der Therapie einer Sperma-Allergie als wenig erfolgreich, eine Hyposensibilisierung kann jedoch Abhilfe schaffen.

Nicht nur um die Fertilität der Frau ranken sich viele Mysterien, sondern auch um die des Mannes. Was ein Mann isst, welchen Sport er betreibt und welche Gewohnheiten seinen Alltag prägen, ist nämlich ausschlaggebend für seine Fortpflanzungsfähigkeit. Lies hier nach, welchen Fruchtbarkeitsmythen du Glauben schenken kannst und welche du besser gleich vergessen solltest.

Hartnäckig hält sich das Gerücht, ein paar Tage enthaltsam zu sein, verbessere die Spermienqualität. Auch die WHO empfiehlt etwa 3 Tage vor der Durchführung eines Spermiogramms enthaltsam zu sein, um das bestmögliche Ergebnis zu erzielen. Eine israelische Forschergruppe führte zu diesem Thema eine Studie mit über 9000 Probanden durch. Die Teilnehmer wurden nach Abstinenzzeit vor Abgabe der Spermaprobe und vorliegender Spermienkonzentration (normal oder verringert) eingeteilt.

Die Resultate zeigen, dass die Gesamtspermienzahl sowie die Beweglichkeit der Samenzellen bei Männern mit normaler Spermienkonzentration bis zum 7. Abstinenztag anstiegen und der Prozentsatz der normal geformten Spermien sogar bis zum 10. Abstinenztag. Bei den Männern mit verringerter Spermienqualität sieht es anders aus. Der Anteil an normal geformten Spermien nahm stetig ab, während sich Gesamtzahl und Beweglichkeit der Spermien sich nur bis zum 4. Abstinenztag verbesserten. Laut den Daten der Forscher haben Männer mit geringer Spermienkonzentration die beste Spermienqualität nach einer Enthaltsamkeit von wenigen Stunden bis zu etwa einem Tag. Nach 11 bis 14 Tagen verschlechterte sich die Spermienqualität aller Teilnehmer. Nach einer langen Abstinenz ist das Sperma also nicht gerade auf der Höhe.

Nicht nur der Inhalt der Hosentasche, sondern auch was du darunter trägst, kann deine Fortpflanzungsfähigkeit beeinflussen. Locker sitzende und luftige Unterhosen, wie zum Beispiel Boxershorts, bieten nämlich einen großen Vorteil gegenüber enganliegender Unterwäsche. Männer, die oft Boxershorts tragen weisen eine höhere Spermienkonzentration und Spermienzahl auf verglichen mit jenen, die eher eng sitzende Unterhosen tragen. Die locker sitzenden und luftigen Unterhosen können eine zu starke Wärmebildung im Beckenbereich verhindern, so dass die Spermienproduktion ungebremst laufen kann.