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Was sind Phospholipide?

Phospholipide sind wesentliche Bausteine für jede deiner Zellen, in diesem Beitrag erfährst du mehr über ihren Aufbau, ihr Vorkommen und ihre Funktionen in deinem Körper.

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Phospholipide sind wesentliche Bausteine für jede deiner Zellen, denn eine Doppelschicht aus Phospholipiden (phosphorhaltige Lipide) bildet das Grundgerüst jeder gesund aufgebauten Membran. Die Lipid-Doppelschicht lässt ausgewählte Stoffe durch winzige Schlupflöcher passieren und unerwünschte Gäste abblitzen. So wird das Zellinnere vor schädlichen Substanzen geschützt. Dynamisch und ständig in Bewegung sorgen Phospholipide dafür, dass die Zellmembran schön elastisch und widerstandsfähig bleibt.

Phospholipide und ihr Aufbau[1][2][3]

Grafik Phospholipide Aufbau

Phospholipide gehören zu einer großen Gruppe fettartiger, phosphorhaltiger Substanzen. Im Allgemeinen bestehen sie aus einer Phosphatgruppe, zwei Alkoholen und zwei Fettsäuren. Die Fettsäuren gehören zu den Lipiden, was auch den Namen des Moleküls erklärt. Die Phosphatgruppe und die Fettsäuren werden über den Alkohol Glycerin miteinander verbunden. Am Kopf der Phosphatgruppe sitzt außerdem ein Rest, oft handelt es sich hierbei um Cholin. Als Beispiel ist hier das Phospholipid Lecithin abgebildet, ein sehr bekannter Vertreter der Phospholipide.

Phospholipide haben eine interessante chemische Eigenschaft: sie sind amphiphil. Das heißt, sie besitzen einen hydrophilen, also wasserliebenden Kopf aus verschiedenen Molekülen (orange gezeichnet) und hydrophobe, das heißt wassermeidende Schwänze aus langkettigen Fettsäuren (schwarz gezeichnet). Diese Eigenschaft ist wichtig für ihre Funktion als Bestandteil deiner Zellmembranen.

Kommen Phospholipide in Wasser oder in einem wässrigen Milieu – wie in deinem Körper vor – wenden sich die wasserliebenden Köpfe dem Wasser zu, während sich die fetthaltigen Schwänze vom Wasser abstoßen und nach innen zusammenlagern. So kommt es zur Ausbildung der bekannten Phospholipid-Doppelschicht.

Grafik Phospholipide im Wasser

Phospholipide und ihr Vorkommen[1][5][7][8][9][10]

Alle Pflanzen und Tiere haben Zellen und Phospholipide sind wichtiger Bestandteil der Zellmembranen. Das heißt, du findest Phospholipide in allen Lebensmitteln, die von Pflanzen oder Tieren stammen. Du fragst dich, wo Phospholipide vorkommen? Die wichtigsten tierischen Phospholipid-Quellen sind Eier, Milch, Fleisch und marine Phospholipide. Besonders reichhaltig an Phospholipiden ist Eigelb. Somit ist es eine gängige Quelle für nicht-veganes Lecithin. Als Phospholipid ist auch Lecithin ein wichtiger Bestandteil deiner Zellmembranen, unter anderem in deinem Gehirn und deinen Nervenzellen. Dort sorgt es dafür, dass die Weitergabe von Nerven-Signalen gut funktioniert. Außerdem ist Lecithin Ausgangssubstanz für wichtige Botenstoffe. Marine Phospholipide werden besonders aufgrund ihres hohen Gehalts an Omega-3-Fettsäuren geschätzt. Die Omega-3-Fettsäuren EPA und DHA unterstützen unter anderem deine Herzfunktion. DHA ist außerdem wichtig für deine Gehirnfunktion und deine Sehkraft. Eine einzigartige Quelle für marine Phospholipide ist Krillöl, das von kleinen Meereskrustentieren stammt. Krillöl bietet dir somit eine gut bioverfügbare Omega-3-Ergänzung.

Sojabohnen
© Unsplash

Verzichtest du auf tierische Lebensmittel, dann sind Pflanzensamen und Getreidekörner ebenfalls reiche Quellen von Phospholipiden. Dazu gehören Sojabohnen, Mais, Baumwollsamen, Raps, Sonnenblumen, Erdnüsse und Hafer, wobei kommerzielles Lecithin aus einigen dieser Quellen gewonnen wird. Mit deiner Ernährung nimmst du täglich 2-8 g Phospholipide zu dir. Phospholipide machen damit 1-10 % der gesamten Lipid-Aufnahme aus, denn die Fette in deiner Nahrung setzen sich wie folgt zusammen: 90 % davon sind Triglyceride (Neutralfette), die restlichen 10 % sind Cholesterolester, Phospholipide (besonders Lecithin) und fettlösliche Vitamine. Du kannst Phospholipide aber nicht nur mit der Nahrung aufnehmen, sondern dein Körper kann sie auch selbst herstellen. Voraussetzung dafür ist, dass du auf eine ausreichende Versorgung mit der Aminosäure Methionin, sowie Folsäure, Vitamin B12 und essenziellen Fettsäuren achtest. Vor allem Knochenmark, Gehirn, Leber und dein Herz weisen hohe Konzentrationen an Phospholipiden auf.

Phospholipide und ihre Funktion[1][2][4]

Phospholipide, insbesondere die Phospholipid-Doppelschichten, verleihen deinen Zellen lebensnotwendige Fähigkeiten. Sie sorgen für die Stabilität von Membranen, aber auch für Flexibilität. Denn Phospholipide sind in deiner Zellmembran sehr flexibel und können sich wie in einer Flüssigkeit bewegen. Außerdem regulieren Phospholipide die Durchlässigkeit und sorgen dafür, dass Stoffe, die für dich wichtig sind, in die Zelle gelangen und verbrauchte Stoffe abtransportiert werden. Das ist wichtig, damit die Abläufe in deinen Zellen ordnungsgemäß funktionieren.

Da Phospholipide toxische Stoffe von deinen Zellen fernhalten können, spielen sie auch für dein Immunsystem eine wichtige Rolle. Dein Körper kann Phospholipide auch zur Energiegewinnung nutzen, indem sie in der Zelle abgebaut werden. Auch wichtig sind Phospholipide für die Leber. Als Bestandteil der Galle (Monoacylphospholipid) sind sie verantwortlich für den Transport von Fett zwischen Darm und Leber (in Form von Lipoproteinen) und für deine Verdauung unerlässlich. Das Phospholipid Phosphatidylserin ist das dominierende Phospholipid im Gehirn. Es beeinflusst die Freisetzung von wichtigen Botenstoffen wie dem „Glückshormon“ Serotonin oder Dopamin. Außerdem sind Phospholipide Quelle von Acetylcholin, einem der wichtigsten Neurotransmitter in deinem Körper. Eine ausreichende Versorgung mit Acetylcholin stärkt deine mentale Leistungsfähigkeit. Darüber hinaus sind Phospholipide ein wichtiger Nährstoff für deine Haut.

Außerdem: In der Pharmazie werden Phospholipide in speziellen Formulierungen eingesetzt, die den Transport eines Medikaments durch den Körper zu dem Bereich unterstützen, auf den es einwirken soll. In der Lebensmittelindustrie können Phospholipide als Emulgatoren fungieren, d. h. als Substanzen, die Öltröpfchen in Wasser verteilen, so dass Öl und Wasser keine getrennten Schichten bilden. Eigelb zum Beispiel enthält Phospholipide und wird in Mayonnaise verwendet, damit diese sich nicht trennt.

Phospholipide und ihre Wirkung auf die Leber[1]

Nimmst du Phosphatidylcholin (Lecithin) mit der Nahrung auf, versorgst du deinen Körper gleichzeitig mit dem essenziellen Nährstoff Cholin. Neben deiner Nahrung als Quelle für Cholin, kann dein Körper den Nährstoff aber auch selbst bilden. Als Cholin-Quelle ist Phosphatidylcholin auch ein wichtiger Bestandteil der Membranen deiner Leberzellen und der Phospholipidschicht der Lipoproteine. Lipoproteine sind Transportvehikel für Fette. Denn aufgrund der Wasserunlöslichkeit müssen die in deinem Blut zirkulierenden Fette und Fettbegleitstoffe, unter anderem Triglyzeride und Cholesterin, mithilfe verschiedener Proteine transportiert werden. Du kannst dir diese Lipoproteine als eine Art Kugel vorstellen, in der diverse Stoffe transportiert werden können. Cholin ist somit am Fettstoffwechsel in deiner Leber beteiligt. Ohne angemessene Zufuhr reichern sich Fett und Cholesterin in der Leber an. Cholin trägt zum Erhalt einer normalen Leberfunktion bei. Darüber hinaus spielt es eine Rolle im normalen Homocysteinstoffwechsel.

Häufig gestellte Fragen

Verfasst von

Tina Werner
Pure Encapsulations
Tina ist Pharmazeutin und Nährstoffexpertin. Sie beschäftigt sich mit Neugierde und Leidenschaft mit der Frage, wie Mikronährstoffe die Gesundheit erhalten können. Als optimistische Allrounderin und Vollblut-Mama hat Tina immer warme Worte für ihre Kolleginnen in ihrem Team Scientific Communication. Wenn sie nicht gerade bei Pure Encapsulations ihr Wissen mit dem Fachkreis zu teilt oder verständlich an Laien weitergibt, reist Tina für ihr Leben gern und taucht in neue Kulturen ein.
Mehr von der Autorin

Einzelnachweise

  1. Vaupel P.,et al.; Anatomie, Physiologie, Pathophysiologie des Menschen; Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft Stuttgart 2015; Aufl 7
  2. Huch R.,Jürgens K.D.; Mensch Körper Krankheit; Elsevier GmbH 2022; Aufl 9
  3. Heinrich P.C.,et al.; Löffler/Petrides Biochemie und Pathobiochemie; Springer-Verlag Berlin Heidelberg 2014; Aufl 9
  4. Gröber U.; Metabolic Tuning - Prävention - Therapie; Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft 2011; Aufl 3
  5. Elmadfa I.,Leitzmann C.; Ernährung des Menschen; Eugen Ulmer KG 2019; Aufl 6
  6. Verordnung (EU) Nr. 432/2012 der Kommission; Festlegung einer Liste zulässiger gesundheitsbezogener Angaben über Lebensmittel; Amtsblatt der Europäischen Union Link, abgerufen am 2012.
  7. Hahn A. Nahrungsergänzungsmittel. 206-210, 214-218. Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft mbH Stuttgart 2001
  8. John L. Weihrauch, Young-Sun Son; Phospholipid content of foods; Journal of the American Oil Chemists’ Society volume 60, pages 1971–1978 (1983)
  9. Leqi Cuia and Eric A Deckera,b*; Phospholipids in foods: prooxidants or antioxidants?; J Sci Food Agric 2016; 96: 18–31
  10. Lu Zheng, et al.; Dietary Polar Lipids and Cognitive Development: A Narrative Review; Advances in Nutrition, Volume 10, Issue 6, 2019, Pages 1163-1176