
Die Haut
Auch wenn wir es oft vergessen, die Haut ist unser größtes Sinnesorgan. Mit einer Fläche von durchschnittlich 2m² ist sie mitentscheidend für unser Aussehen und unsere Gesundheit. Mit Cremen und Pflegeprodukten versuchen wir sie von außen zu pflegen und vor allem der Hautalterung entgegenzuwirken – die vor allem in der Oberhaut und dem Bindegewebe stattfindet.
Funktionen der Haut
Unsere Haut ist ein ausgeklügelter Schutzwall, der gegen Umwelteinflüsse und Schadstoffe wirkt. Mit einem leicht saurem pH-Wert von ca. 5,7 widersetzt sie sich mit ihrem Säureschutzmantel gegen das Eindringen körperfremder Stoffe von außen. Dabei sind vor allem freie Radikale, UV-Strahlen, Rauchen und eine falsche Ernährung ihre großen „Gegner“. Die Haut eines Erwachsenen ist zwischen 1,5 und 4 mm dick und wiegt ohne Fettgewebe ca. 3 kg. Sie besteht aus drei Schichten – Oberhaut, Lederhaut und Unterhaut. Haare und Nägel sind in der Lederhaut verankert und damit vom Hautstoffwechsel abhängig. Zudem ist unser Sinnesorgan mit außergewöhnlichen Eigenschaften und Funktionen ausgestattet. Sie hat die Fähigkeit bestimmte (Wirk-)Stoffe zu resorbieren, unterstützt durch ihre Durchblutung die Regulation von Kreislauf und Körperwärme und hilft durch das Schwitzen die Körpertemperatur zu stabilisieren.
Der Hautaufbau – die Schichten der Haut
Oberhaut (Epidermis)
Die Oberhaut ist die Barriere, die unseren Körper von der Umwelt abschirmt. Sie verhindert das Austrocknen des Körpers und das Eindringen körperfremder Substanzen. Als Extra-Schutzmechanismus befindet sich auf ihr noch ein dünner Fettfilm aus den Sekreten der Talg- und Fettdrüsen. Die oberste Schicht der Epidermis, die Hornschicht, erneuert sich in der Regel alle 28-40 Tage. Auch bei kleinen Verletzungen ist meist die Hornschicht betroffen. Diese kleineren Schnitte und Schrammen verheilen meist vollständig ohne Narben zu hinterlassen. Mit der Zeit, ca. ab dem 30. Lebensjahr, beginnt zudem unsere oberste Hautschicht immer dünner zu werden und auch die Hornzellen verlieren ihre regelmäßige Anordnung.
Lederhaut oder Bindegewebe (Dermis)
Die Lederhaut setzt sich aus hautversorgenden Gefäßen und Nerven zusammen. Außerdem sind in ihr die meisten Sinnesrezeptoren der Haut zu finden. Aber auch Kollagen und Hyaluronsäure, die zum einen für die Spannkraft und Elastizität zum anderen für den Feuchtigkeitsgehalt verantwortlich sind, gehören zu dieser Hautschicht. Der Zustand der Lederhaut entscheidet über Form und Festigkeit unseres Sinnesorgans. Mit der Zeit schraubt unser Körper die Kollagenproduktion immer weiter zurück. Dazu steigt auch noch die Aktivität der Kollagenase, einem Enzym, das Kollagen abbaut. Dass die Haut mit zunehmendem Alter Falten wirft, hängt also nicht zuletzt mit dem abnehmenden Kollagengehalt zusammen.
Unterhaut (Subcutis)
Die am tiefsten gelegene Schicht der Haut, die sogenannte Unterhaut, ist ein lockeres, verschiebbares und mit Gewebsflüssigkeit gefülltes Bindegewebe. Außerdem gehört hier auch das so oft verwünschte Fettgewebe hinzu. Dabei dient uns die Fettschicht als Wärmepolster, Nahrungskammer und mechanischer Schutzpolster gegen Stöße. Unzählige Blutgefäße durchziehen die Unterhaut und führen der Haut so Nährstoffe zu. Von hier aus führen weitere Fasern zu Knochen, Sehnen und Muskulatur und verbinden so unsere Haut mit ihnen.
Sommerpflege für die Haut
Die richtige Haut- und Haarpflege ist auch im Sommer entscheidend – insbesondere für Personen mit sensibler Haut. Im Gegensatz zur Winterpflege benötigt die Haut jetzt weniger fetthaltige Pflegecremes, umso mehr sollte auf die Feuchtigkeitszufuhr von innen und außen geachtet werden.
Hitzepickel
Sommer bedeutet Sonne, Leichtigkeit und viel Zeit an der frischen Luft zu verbringen. Warme Temperaturen sowie die höhere Luftfeuchtigkeit heizen dem Körper ein und sorgen für eine verstärkte Schweißbildung. Der Körper verliert dadurch Flüssigkeit, und die Talgbildung der Haut wird angeregt, das lässt sie fettiger wirken als in den Wintermonaten. Ist die Haut in den Sommermonaten von kleinen wasserklaren Bläschen im Achsel-, Schulter- und Dekolletébereich gezeichnet, handelt es sich um Hitze- oder Sommerpickel. Sie entstehen, wenn durch eng anliegende Kleidung der Schweiß auf der Haut nicht kondensieren kann und so die Schweißdrüsen verstopfen. Um diesen Hitzestau auf der Haut zu vermeiden, ist luftige Kleidung die beste Vorsorge.
Für die ergänzende Sommerpflege von strapazierten Hautstellen haben sich zudem auch Umschläge, Masken oder Tücher bewährt. Diese kühlen und versorgen die Haut mit regenerierenden Inhaltsstoffen, spenden Feuchtigkeit und helfen, das natürliche pH-Gleichgewicht zu erhalten.
Feuchtigkeitsversorgung
Besonders in den Sommermonaten braucht die Haut eine besondere Pflege. Ein ausgewogener Flüssigkeitshaushalt ist dabei ein wichtiger Punkt in der Hautgesundheit. Zwei bis drei Liter Wasser oder ungesüßter Tee – polyphenolreicher Grüntee eignet sich dafür besonders – sollten im Sommer über den Tag verteilt getrunken werden, um den Flüssigkeitsverlust durch das Schwitzen auszugleichen und die Haut mit Feuchtigkeit zu versorgen.
Auch das Baden in Schwimmbädern oder im Meer kann empfindliche Haut stark beanspruchen: Grund dafür sind die dem Wasser zugesetzten Chemikalien wie z.B. Chlor oder auch das salzhaltige Meerwasser. Treffen Sonne und Chlor- oder Salzwasser auf der Haut aufeinander, kann sie das austrocknen und ein unangenehmes Spannen verursachen. Eine kurze, kalte Dusche nach dem Bad befreit von Chlor und Salz, verbessert dazu noch die Durchblutung und strafft die Haut.
Sonnenbrand
Auch wenn sich die wärmenden Strahlen gut auf der Haut anfühlen, ist von ausgedehnten Sonnenbädern abzuraten. Denn schon eine kurze Zeit ungeschützt unter der Sonne genügt, und die Haut ist gerötet oder gar von einem Sonnenbrand gezeichnet. Die Eigenschutzzeit der Haut variiert, je nach Hauttyp, zwischen 10 und 30 Minuten. Regelmäßig zugeführt, können die in pflanzlichen Lebensmitteln enthaltenen Carotinoide die Eigenschutzzeit der Haut aufgrund der physikalischen Absorption von UV-Strahlung über Pigmente verlängern. Ist der Sonnenbrand aber einmal passiert, heißt es schnell handeln und die betroffenen Hautstellen mit einer kühlenden Lotion oder einem Spray versorgen. Denn wenn die Haut spannt, juckt, gerötet oder gereizt ist, braucht sie Feuchtigkeit und vor allem eine Sonnenpause.
Versorgung mit Mikronährstoffen
Ein ausgeglichener Haushalt an speziellen Vitaminen und Spurenelementen ist auch für die Haut von Bedeutung. Mit Hilfe von Kupfer zum Beispiel, wird das Pigment Melanin produziert, welches für die natürliche Färbung von Haut und Haaren verantwortlich ist. Das Spurenelement unterstützt außerdem die Erhaltung des Bindegewebes sowie den Schutz der Zellen vor oxidativem Stress, wofür auch die Vitamine C und E mitverantwortlich sind. Das bekannte B-Vitamin Biotin trägt ebenfalls zur Erhaltung normaler Haut bei und Vitamin A sowie Zink sind an der Versorgung der Hautstrukturen beteiligt.
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Einzelnachweise
- Gesundheitsbezogene Angaben gemäß Health Claims VO
- Kupfer trägt zu einer normalen Pigmentierung von Haut und Haaren, zur Erhaltung von normalem Bindegewebe sowie dem Schutz der Zellen vor oxidativem Stress bei.
- Die Vitamine C und E tragen zum Schutz der Zellen vor oxidativem Stress bei, wobei Vitamin C zur Regeneration der reduzierten Form von Vitamin E beiträgt.
- Biotin trägt zur Erhaltung normaler Haut und Haare bei.
- Zink trägt zur Erhaltung normaler Haut, Haare und Nägel sowie zu einem normalen Vitamin-A-Stoffwechsel bei.
- Vitamin A wiederum hat eine Funktion bei der Zellspezialisierung und trägt zur Erhaltung normaler Haut bei.