Rückschläge als Chance sehen
Erzähl mal, wie ist die Saison für dich so gelaufen?
Meine Saison fing früh im August 2017 mit einem ANC-Sieg im Slalom in Neuseeland an. Zwei Monate später startete ich dann in Sölden beim Weltcupauftakt im Riesenslalom. Leider kam ich nicht ins Ziel, aber trotzdem war es super dabei zu sein. Die Europacuptournee in Skandinavien Ende November begann auch erfolgreich mit konstanten Top-5-Platzierungen. Nach der Weihnachtspause folgten weitere Weltcupeinsätze sowie laufende Top-10-Platzierungen im Europacup. Leider ging meine Saison dann verfrüht im Februar zu Ende, da ich mir beim Training einen Knorpelschaden im rechten Knie zuzog.
Was ging dir durch den Kopf, als feststand, dass du schon wieder verletzungsbedingt ausfallen würdest?
Eigentlich war es nach meiner Verletzung lange nicht sicher, wie lange ich ausfallen werde. Der Heilungsverlauf würde zeigen, wie schwerwiegend die Verletzung wirklich ist und wieviel Heilungszeit sie benötigt. Leider musste ich dann ein paar Wochen später feststellen, dass es keinen Sinn mehr macht, mich heuer noch auf die Skier zu stellen. Da es aber schon Mitte März war und somit Saisonende, war es nicht wirklich schlimm.
Wie sah dein Reha-Programm nach der Verletzung denn aus?
Meine Reha-Tage waren gleich verplant wie meine normalen Trainingstage. Zweimal am Tag Reha und eine kleine Trainingseinheit, dazwischen Fuß hochlagern, Eis auflegen und ganz wichtig in einer Verletzungsphase: die richtige Ernährung, ausgewogen und reich an Vitaminen sowie Mineralstoffen.
Ist dein Zugang zum Sport heute ein anderer als noch vor fünf Jahren?
Natürlich ändert sich die Sichtweise auf meinen Sport laufend. Vor allem durch meine Verletzungen habe ich sehr viel Wertvolles gelernt, das mir heute in vielen Situationen hilft. Ich habe auch gelernt, dass Verletzungen nicht immer nur Schlechtes mit sich bringen, sondern die eigene sportliche Persönlichkeit und Erfahrung prägen und somit auch viele gute Seiten an sich haben. Ohne meine Verletzungen hätte ich viele Menschen, die heute in meiner sportlichen Karriere sehr wichtig für mich sind und immer an meiner Seite stehen, nicht kennengelernt.
Es heißt ja, Sieger werden im Sommer gemacht. Wie sieht deine Trainings-Strategie im Sommer aus?
Das kann ich nur bestätigen. Für mich ist das Sommertraining (Konditionstraining) gleichbedeutend mit dem Training auf Schnee. Nur wer fit genug ist, wird die schwere, lange Winterzeit mit gleichbleibender Leistung überstehen. Ich bin sehr glücklich, dass ich seit sieben Jahren meinen eigenen Konditionstrainer an meiner Seite habe, der mir laufend neue Herausforderungen stellt.
Worauf achtest du besonders in dieser Regenerations-Phase?
Meiner Ansicht nach kann man nur zu hundert Prozent regenerieren, wenn der Körper und all seine Zellen komplett versorgt sind. Da das im Verhältnis zu dem, was wir Sportler verbrauchen, oft nicht über die Nahrung alleine zu schaffen ist, schwöre ich auf diverse Mikronährstoffe und Nahrungsergänzungsmittel von meinem Sponsor Pure. Keine Reise, kein Urlaub wird angetreten ohne meine „Wundermittelchen".
Gibt es auch Sportarten, die du einfach nur „for fun“ machst oder hast du immer das Training im Hinterkopf?
Sicher steht das Training immer im Vordergrund, es ist ja auch mein Job. Aber ich versuche natürlich – soweit es mein Trainingsplan erlaubt – das zu trainieren, was Spaß macht. Außerdem ist es mir wichtig, an jedem Tag, den ich zu Hause verbringe, mit meinem Pferd reiten zu gehen.
Was sind deine Ziele für die nächste Saison?
Ich setzte nicht gerne feste und konkrete Ziele. Für mich ist es wichtiger, verletzungsfrei und konstant zu sein. Das heißt, meine Leistung immer zu steigern und falls es mal einen Schritt nach hinten geht, wieder zwei nach vorne zu machen.
Hast du eigentlich eine Lieblingspiste oder einen Ort, auf den du dich im Winter besonders freust?
Natürlich. Mein Hausberg in Götzens ist mein Lieblingsplatz im Winter, denn dort kann ich zu jeder Tageszeit mit dem Ski-Doo oder mit dem Lift trainieren. Wenn’s mal nicht so läuft, dann trainiere ich ein paar Tage in Ruhe zu Hause, alleine mit meinem Team, um meine Sicherheit wieder zurückzugewinnen. Mit hundertprozentiger Erfolgschance.
Was war dein #puremoment im letzten Jahr?
Puuh. Pure Momente gibt es sehr, sehr viele in meinem Leben. Egal, ob ein Sonnenaufgang um sechs Uhr morgens auf der Piste, ein Stockerlplatz, oder die kleinen Momente, wenn gerade alles rund läuft und mein Team super zusammenarbeitet. Der zweite Platz in der Super-Kombi-Gesamtwertung im Europacup und somit ein Fixstartplatz im Weltcup nächstes Jahr war sicher einer von diesen Momenten.