Ein Paar hält sich an den Händen

Die Fruchtbarkeit erhöhen: ein Thema für Mann und Frau

Mit dem Kinderwunsch kommt oft die Ungeduld: Nun soll es mit der Familienplanung möglichst schnell klappen! Wie gut, dass Paare sich mit ein paar einfachen Tricks und Tipps unter die Arme greifen können. Wir nehmen unter die Lupe, wie Frau und Mann ihre Fruchtbarkeit erhöhen und die Chancen auf eine Schwangerschaft steigern können.

Ein Kind zu zeugen, erscheint zunächst ganz einfach, doch in der Realität ist das Thema Fortpflanzung sehr komplex und kann durch viele Faktoren beeinflusst werden. Die gute Nachricht ist jedoch, dass du die natürliche Familienplanung positiv unterstützen kannst – vorausgesetzt du weißt, worauf du achten solltest. Es lohnt sich daher, bei aufkommendem Kinderwunsch die Fruchtbarkeit von Mann und Frau genauer unter die Lupe zu nehmen.[1]

Wusstest du, dass ...

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.. die Wahrscheinlichkeit ein Kind zu empfangen auch unter den besten Voraussetzungen nur bei 25% pro Monatszyklus liegt?[20]

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… die durchschnittliche Anzahl der Samenzellen eines Mannes seit 1989 um 30% gesunken ist? Eine französische Forschergruppe untersuchte zwischen 1989 und 2005 zu diesem Thema über 26000 Männer.[15]

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… das Tragen von schottischen Kilts die Spermienqualität verbessern kann? Durch die Beinfreiheit wird es den Hoden nicht zu warm. Und das kann wiederum die Fruchtbarkeit beim Mann steigern.[17]

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… sich die Eierstöcke beim Eisprung nicht abwechseln? Welcher Eierstock gerade an der Reihe ist, ist völlig zufällig.[8]

Wie kannst du deine Fruchtbarkeit steigern?[1]

Die einen Paare landen sofort einen Volltreffer, bei anderen ist der Weg zum eigenen Kind etwas länger. Macht sich der Kinderwunsch bei Mann und Frau bemerkbar, gibt es Einiges zu berücksichtigen, denn viele alltägliche Faktoren können die Fruchtbarkeit steigern. Dadurch könnte das Warten auf das kleine gemeinsame Wunder vielleicht kürzer sein als gedacht.

Schon vor dem Kinderwunsch: Vorbereitung für Mann & Frau[1][2]

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Ein guter Gesundheitszustand ist die Basis im Leben – so auch als Vorbereitung beim Kinderwunsch für Mann und Frau. Rechtzeitig mit der Gesundheitsvorsorge zu beginnen kann dabei helfen, die Fruchtbarkeit zu erhöhen. Neben Besuchen bei Gynäkologen, Urologen und der allgemeinen Vorsorgeuntersuchung sollten bei aufkommendem Kinderwunsch Mann und Frau zur Vorbereitung auch an weitere Fachärzte denken. Dazu zählt zum Beispiel der Zahnarzt. Denn Entzündungen im Mundraum sind nicht nur schmerzhaft, sondern könnten sich auch negativ auf die Fertilität auswirken. Ein regelmäßiger Gesundheits-Check ist also der erste Schritt und die beste Vorsorge, um die Fruchtbarkeit zu steigern.

Höre auf zu rauchen[1][3][6]

Dass Zigaretten nicht gesund sind, ist nichts Neues. Aber jeder, der es schon einmal versucht hat, weiß: Mit dem Rauchen aufzuhören, ist alles andere als einfach. Der Kinderwunsch kann hier für die Extraportion Willenskraft sorgen, denn Rauchen stellt einen Risikofaktor für das Reproduktionspotenzial dar. Rauchende Frauen haben sogar ein um 60% erhöhtes Risiko für Infertilität. Aber nicht nur auf die Fruchtbarkeit der Frau haben Zigaretten starke Auswirkungen, auch beim Mann wirkt sich Rauchen nachteilig auf die Fortpflanzungsfähigkeit aus. Tabakrauch führt bei Männern zu einer verminderten Dichte der Samenzellen, kann die Beweglichkeit der Spermien reduzieren und Schäden des Erbguts in den Spermien verursachen. Bereits ab dem Kinderwunsch sollten Mann und Frau also auf das Rauchen verzichten, um ihre Fruchtbarkeit zu erhöhen.

Minimiere deinen Alkoholkonsum[1][4][5]

Auch übermäßiger Alkoholkonsum kann die Fertilität beeinträchtigen – und das gilt sowohl für Frauen als auch für Männer. Chronisch erhöhter Alkoholkonsum kann den Sexualhormonhaushalt durcheinanderwirbeln und oxidativen Stress auslösen. Das setzt die Empfängniswahrscheinlichkeit der Frau herab und beeinträchtigt die Spermienqualität des Mannes. Ein Verzicht auf alkoholische Getränke kann Paaren also dabei helfen, die Fruchtbarkeit indirekt zu steigern.

Achte auf deine Figur[1][6]

Schwangere Frau mit Wanderstöcken auf einem Berg
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Sich den Zahlen auf der Waage zu stellen, fällt nicht immer leicht. Doch gerade, wenn es darum geht, die Fruchtbarkeit zu verbessern, ist es wichtig, darauf zu achten, dass die Waage weder zu viel noch zu wenig anzeigt. Sowohl Über- als auch Untergewicht beeinflussen den Hormonhaushalt, dadurch auch den weiblichen Zyklus und können so für ein gestörtes Empfängnisvermögen verantwortlich sein. Das Gewicht spielt aber nicht nur für die Frau eine Rolle. Einige Kilos über das Normalgewicht hinaus können auch beim Mann die hormonelle Situation verändern, die Spermienzahl und -qualität verringern und damit auf die Fruchtbarkeit schlagen. Für Paare, die ihre Fruchtbarkeit steigern wollen, ist es ratsam, bereits vor der Schwangerschaft das Gewicht im Blick zu behalten - denn Gewichtsmanagement beim Kinderwunsch ist Sache von Mann und Frau.

Bewege dich regelmäßig[7][8]

Sport und körperliche Betätigung hat zahlreiche positive Auswirkungen auf die Gesundheit, sorgt für seelisches Wohlbefinden und steigert die körperliche und mentale Widerstandskraft. Wer sich außerdem regelmäßig auf moderatem Level bewegt, boostet nicht nur die körperliche Fitness, sondern kann auch seine Fruchtbarkeit unterstützen. Vorsicht ist jedoch bei dauerhaftem, sehr intensivem Training geboten: Frauen, die häufig bis zur Erschöpfung trainieren, setzen ihren Körper unter Dauerstress. Als Folge können der Zyklus und damit die Fruchtbarkeit aus dem Takt kommen.

Ananasscheiben
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Fruchtbarkeitsmythen aufgeklärt

Wenn du immer schon wissen wolltest, warum Männer keine enge Unterwäsche tragen sollten oder wie sich Bierkonsum auf die männliche Fruchtbarkeit auswirkt, solltest du dir unseren Beitrag nicht entgehen lassen.
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Vermeide Stress[1][6][9][10][24]

Junge Frau auf Yoga Matte
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Termindruck, Stress oder Zukunftsängste - ein anstrengender Alltag ist für die Fertilität nicht gerade förderlich. Steht dein Körper unter Dauerstrom, kann das die Libido verringern, den weiblichen Zyklus sowie die Samenreifung beeinträchtigen und sogar zu Impotenz führen. Andauernder Stress kann auch die Entstehung von Sauerstoffradikalen fördern. Kann dein antioxidatives Schutzsystem diese nicht mehr abfangen, entsteht für den Körper oxidativer Stress. Samen- und Eizellen sind hierfür besonders empfindlich. Paare, die ihre Fruchtbarkeit erhöhen möchten, sollten daher versuchen, Stress im Alltag so gut wie möglich abzubauen. Außerdem sorgt häufiger Stress auch für Zündstoff in der Beziehung. Und das ist schließlich alles andere als erwünscht, wenn es um den Kinderwunsch geht.

Ernähre dich gesund und abwechslungsreich[1][27]

Eine bewusste Lebensführung mit einer gesunden und ausgewogenen Ernährung ist in allen Phasen des Lebens von zentraler Bedeutung. Das gilt ganz besonders für die Zeit vor einer geplanten Schwangerschaft, währenddessen und in der Stillzeit. Denn auch eine ausreichende Versorgung mit bestimmten Spurenelementen, Vitaminen und Co ist schon ab dem Kinderwunsch bedeutsam für Mutter und Kind.

Gewürze auf einem Löffel
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Vitamine bei Kinderwunsch

Bereits ab dem Kinderwunsch ist es empfehlenswert, gewisse Ernährungs- und Lebensgewohnheiten zu überdenken. Hier erfährst du, wie du deine Ernährung durch eine umfassende Versorgung mit Mikronährstoffen unterstützen kannst.
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Wie du deine Fruchtbarkeit als Frau erhöhen kannst

Unsere Ernährung hat somit mehr Einfluss auf die Fruchtbarkeit, als du vielleicht denkst! Um schwanger zu werden, sollten beide Partner daher einen Blick auf ihre Ernährungsweise sowie die damit assoziierte Mikronährstoff-Bilanz werfen.

Bestimme deine fruchtbaren Tage[1][8][11]

Die fruchtbaren Tage zu bestimmen, klingt einfach. Viele Frauen wissen aber gar nicht, was genau während des Zyklus‘ in ihrem Körper passiert. Die Vorgänge zu kennen, kann dir dabei helfen, die Chance auf eine Schwangerschaft zu erhöhen. Der weibliche Zyklus dauert etwa 28 Tage. In der ersten Zyklushälfte reifen in den Eierstöcken Follikel heran, die den Eizellen Schutz und Raum bieten, sich zu entwickeln. Sobald ein Follikel reif ist, platzt er auf und das Ei „springt“ vom Eierstock in den Eileiter: Der Eisprung hat stattgefunden und das Ei beginnt durch den Eileiter in die Gebärmutter zu wandern. Während dieser Reise kann es von einer Samenzelle befruchtet werden. In der zweiten Zyklushälfte bereitet sich die Gebärmutter auf diese mögliche Schwangerschaft vor. Bleibt das aber Ei unbefruchtet, bekommst du deine Menstruationsblutung.

Zwei Frauen kochen in der Küche
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Weiblicher Zyklus und Ernährung

Willst du genauer wissen, welche Vorgänge sich während des Monatszyklus in deinem Körper abspielen, bist du hier richtig. Außerdem erfährst du, mit welchen Kniffen du Menstruationsbeschwerden entgegentreten kannst und welche Rolle deine Ernährung dabei spielt.
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Wie oft hat man den Eisprung? Das geschieht nur einmal pro Zyklus, etwa in der Zyklusmitte. Nach dem Eisprung ist die Eizelle zwölf bis vierundzwanzig Stunden befruchtungsfähig. Gesunde Samenzellen überleben im Körper der Frau ungefähr 72 Stunden, in Ausnahmefällen auch fünf bis sechs Tage. Das Fenster für eine Befruchtung ist also begrenzt. Wann du deine fruchtbaren Tage hast, hängt vom Zeitpunkt deines Eisprungs ab. Etwa zwei Tage davor und einen Tag danach ist der beste Zeitraum, um ein Kind zu zeugen. Dein Zervixschleim verändert sich, deine Körpertemperatur steigt an und vielleicht fühlst du einen Mittelschmerz im Becken: So könnte sich dein Eisprung bemerkbar machen.

Spürst du keines dieser Anzeichen oder willst auf Nummer sicher gehen und deine fruchtbaren Tage bestimmen, gibt es dafür verschiedene Möglichkeiten:

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Beobachte deinen Zervixschleim. Verändert sich dessen Konsistenz, kann das ein Hinweis für deinen Eisprung sein.

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Wenn du weißt, wie lange dein Zyklus durchschnittlich dauert, kannst du mit der Kalendermethode den ungefähren Zeitraum deines Eisprungs bestimmen.

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Bei der Temperaturmethode misst du regelmäßig deine Basaltemperatur. An einem Temperaturanstieg kannst du erkennen, wann dein Eisprung stattgefunden hat.

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Ein Zykluscomputer kann dir bei der Temperaturmethode helfen. Speist du deine Temperaturdaten in den Minicomputer ein, kann er deine fruchtbaren Tage ungefähr errechnen.
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Eine simple Methode ist der Ovulationstest, den du in der Apotheke kaufen kannst. Dabei wird die Konzentration eines Hormons im Urin gemessen, das auf deinen Eisprung hindeuten kann.

Mache einen Hormon-Check[1][13][14]

Du merkst, der weibliche Zyklus ist ziemlich komplex. Kein Wunder, dass nicht nur eines, sondern gleich mehrere Hormone in einem fein abgestimmten Zusammenspiel dafür sorgen, dass alles in geregelten Bahnen abläuft. Denn nur, wenn dein Hormonhaushalt im Gleichgewicht ist, kann eine Eizelle heranreifen, befruchtet werden und sich schließlich in der Gebärmutter einnisten.

Die Schilddrüse

Nicht nur Hormone der Hirnanhangsdrüse und der Eierstöcke beeinflussen die weibliche Fruchtbarkeit. Auch die Schilddrüsenhormone tragen ihren Teil dazu bei. Welche Aufgaben die Schilddrüse noch erfüllt, erfährst du hier.
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Frau hält sich die Schilddrüse
© Heldentheater

Überprüfe deinen Impfstatus[1][14]

Gut geschützt in die Schwangerschaft zu starten, ist wichtig für Mutter und Kind. Denn bestimmte Infektionen können bei Erwachsenen zwar harmlos verlaufen, während der Schwangerschaft aber weitreichende Folgen haben. Erkundige dich also schon bei Kinderwunsch über deinen Impfstatus und lasse dich vom Arzt deines Vertrauens über mögliche Schutzimpfungen informieren.

Lasse dich untersuchen[13]

Vorfreude hin oder her, manchmal stellt sich das gewünschte Ereignis einfach nicht so schnell ein, wie erhofft. Ungewollt kinderlos zu bleiben, kann viele Ursachen haben. Bist du mit deinem Partner in dieser Lage, kann dir vielleicht ein Besuch bei deinem Frauenarzt eine Erklärung bieten. Denn der Grund für unerfüllten Kinderwunsch kann nicht nur an deinem Lebensstil oder einem durcheinandergeratenen Hormonhaushalt liegen, sondern auch eine organische Ursache haben.

Eine Gebärmutter aus Blumen
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Endometriose & Adenomyose

Die Gebärmutterschleimhaut wird auch als Endometrium bezeichnet. Was aber wenn dieses Gewebe nicht nur in der Gebärmutter wächst? Erfahre hier, was sich hinter der „Endometriose“ verbirgt, welche Auswirkungen das auf deinen Körper haben kann und was du selbst in dieser Situation tun kannst.
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Fruchtbarkeit beim Mann steigern

Steht der Kinderwunsch im Raum, kann sich auch der Mann mit einigen Tipps und Tricks vorbereiten und so vielleicht seine Fruchtbarkeit beeinflussen.

Vermeide Hitze[8][16]

Nicht ohne Grund befinden sich die Hoden außerhalb des Bauchraums. So sind sie zwar nicht so gut geschützt, haben es aber etwas kühler. Das ist wichtig, denn optimal reifen die Samenzellen bei etwa 2 bis 4 °C unterhalb der normalen Körpertemperatur. Verzichte also auf heiße Bäder, vermeide die Sitzheizung im Auto sowie den Laptop am Schoß, um die Bildung der Samenzellen nicht zu beeinträchtigen. So kannst du als Mann deine Fruchtbarkeit steigern.

Verzichte auf enge Kleidung[8][18]

Die Wahl der passenden Kleidung kann die Fruchtbarkeit beim Mann steigern. Denn das Tragen locker sitzender Unterwäsche wird mit einer höheren Spermienkonzentration und -zahl verbunden. Dagegen kann die erhöhte Wärmebildung, die engere oder luftundurchlässige Hosen mit sich bringen, die Fertilität beim Mann beeinträchtigen.

Achte auf deine Umwelt[1][8][26]

Nicht nur Hitze kann sich auf deine Fruchtbarkeit auswirken, sondern auch der Kontakt mit bestimmten Chemikalien und Schwermetallen. Dazu zählen Weichmacher, Pflanzenschutzmittel und Elemente wie Blei oder Quecksilber. Auch die elektromagnetische Strahlung, die beispielsweise von einem Mobiltelefon ausgeht, kann Einfluss auf deine Zeugungsfähigkeit nehmen.

Wie lässt sich die Fruchtbarkeit beim Mann testen? [19]

Klappt es mit dem Wunschkind nicht wie erhofft, steht ein Besuch beim Frauenarzt wahrscheinlich bald im Kalender. In dieser Situation sollte aber nicht nur die Frau zur gynäkologischen Untersuchung gehen, sondern auch der Mann einen Termin beim Urologen vereinbaren und seine Fruchtbarkeit testen lassen. Eine Ultraschalluntersuchung der Hoden, eine Überprüfung des Hormonhaushalts oder die Auswertung des Spermiogramms: Der Facharzt kann helfen, beim Mann eine mögliche Ursache für den unerfüllten Kinderwunsch aufzuspüren.

Pärchen in der Küche
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Spermienqualität

Die Spermienqualität ist und bleibt ein entscheidender Faktor, wenn es um die männliche Fruchtbarkeit geht. Hier erfährst du wie deine Spermienqualität beeinflussen kannst.
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Fruchtbarkeit & Alter[8][20][21][23][24]

Eines spielt für die Fruchtbarkeit und die Erfüllung des Kinderwunsches eine ganz spezielle Rolle: Das Alter. Mann und Frau werden heute bis zu 40 Jahre älter als noch vor 120 Jahren. Dadurch ergeben sich neue Möglichkeiten. Es entstehen aber auch neue Herausforderungen. Denn mit der steigenden Lebenserwartung und neuen Perspektiven, wandelt sich auch die Familienplanung. Paare wollen später im Leben Eltern werden. 2018 lag das Alter einer Frau beim ersten Kind bei 29,6 Jahren, 1970 waren es noch 24,8 Jahre. Da wir älter werden als früher, ist das kein Problem - aber wie sieht das mit der Fruchtbarkeit aus?

Fruchtbarkeit, Frau und Alter: Eine Tabelle[20][23][25]

Infografik für Verhältnis Fertilität und Alter

Heute wird eine Frau durchschnittlich 80 Jahre alt, viel älter als noch vor einigen Jahren. Ihre Eierstöcke altern mit ihr zwar chronologisch mit, jedoch nicht biologisch. Das heißt, obwohl eine Frau älter wird, verlängert sich ihre fruchtbare Lebensphase nicht. Von der ersten Monatsblutung bis zur Menopause ist es eine lange Zeitspanne. Gleichbleibend fruchtbar ist eine Frau in diesem Zeitraum aber nicht. Zyklus um Zyklus verringert sich die Zahl der befruchtungsfähigen Eizellen sowie deren Qualität und Entwicklungspotenzial. Ab Anfang 20 hat die Fruchtbarkeit einer Frau ihren Höhepunkt, ab dem 30. Lebensjahr nimmt sie bereits langsam ab und ab etwa 35 Jahren sogar deutlich.

Eine niederländische Forschergruppe stellte sich die Frage, wann der späteste Zeitpunkt für ein Paar wäre, um seinem Kinderwunsch nachzukommen. Mit einem Computermodell, das die Fruchtbarkeit berücksichtigte, bestimmten sie das Alter der Frau, bei dem die natürliche Familienplanung starten sollte. In der Tabelle befinden sich ihre Ergebnisse:

Wahrscheinlichkeit für erfüllten Kinderwunsch 1 Kind 2 Kinder 3 Kinder
  Alter der Frau    
90% 32 27 23
75% 37 34 31
50% 41 38 35

Fruchtbarkeit, Mann und Alter[20][23][24]

Beim Mann sieht das anders aus. So etwas wie eine Menopause in männlich gibt es nämlich nicht. Der männliche Partner kann bis ins hohe Alter befruchtungsfähige Samenzellen produzieren und Nachwuchs zeugen. Ganz so einfach kommt „Mann“ aber trotzdem nicht davon. Denn auch wenn die Samenzellen in reiferen Jahren funktionsfähig sind, können einzelne Eigenschaften des Spermas mit steigendem Alter sinken. Dazu gehört das Volumen des Ejakulats, die Beweglichkeit der Samenzellen, deren Konzentration sowie ihre Form. Ab dem 35. Lebensjahr können diese Parameter abnehmen und die Fruchtbarkeit des Mannes beeinflussen.

Häufig gestellte Fragen

Verfasst von

Katrin Arifi
Pharmazeutin & Autorin
Mehr von der Autorin

Einzelnachweise

  1. Borkenhagen A., et al.; Kinderwunsch – Ein kleines Wunder: Die Fortpflanzung – Fruchtbarkeit bei Frau und Mann; Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) 51101 Köln; Aufl 3.25.11.14
  2. Bond J., et al.; Self-reported periodontitis and fecundability in a population of pregnancy planners; Human Reproduction 2021; 36:8, 2298-2308
  3. Gruber I., Klein M.; Die Einflüsse des Tabakkonsums auf die weibliche Fertilität und auf eine ART-Behandlung; Journal für Gynäkologische Endokrinologie 2014; 8:2, 6-11
  4. Siegmund-Schultze N.; Fertilitätsstörungen der Frau: Hoher Alkoholkonsum kann die Fertilität vermindern; Dtsch Arztebl 2016; 113(42): A-1873 / B-1578 / C-1566
  5. Finelli R., et al.; Impact of alcohol consumption on male fertility potential: a narrative review; International Journal of Environmental Research and Public Health 2022; 19:1
  6. Wogatzky J. et al.; Oxidativer Stress und Anwendung von Antioxidantien in der Reproduktionsmedizin: Ist eine diätetische Nahrungsergänzung sinnvoll? Ein Überblick des derzeitigen Wissensstandes; Journal für Ernährungsmedizin 2013; 15:3, 21
  7. Gudmundsdottir S., et al.; Physical activity and fertility in women: The North-Trøndelag Health Study; Human Reproduction 2009; 24:12, 3196-3204
  8. CH Regionalmedien AG;https://www.swissmom.ch/; abgerufen am 20.05.2022
  9. Kaluza G.; Gelassen und sicher im Stress; Springer Verlag GmbH 2012; 17-44
  10. Wolf A. S.; Stress als Promotor neurodegenerativer Erkrankungen; Zeitschrift für Orthomolekulare Medizin 2016; 1:10-16
  11. Feichtinger W.; Unerfüllter Kinderwunsch – Methoden zur Bestimmung der fruchtbaren Tage; Journal für Menopause 2007; 14:3, 20-21
  12. Kleine B., Rossmanith W.; Hormone und Hormonsystem - Lehrbuch der Endokrinologie; Springer-Verlag Berlin Heidelberg 2010; Aufl 2
  13. Berufsverband der Frauenärzte; Frauenärzte im Netz;https://www.frauenaerzte-im-netz.de/; abgerufen am 31.05.2022
  14. Bundesministerium für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz;https://www.gesundheit.gv.at/; abgerufen am 01.06.2022
  15. Rolland M., et al.; Decline in semen concentration and morphology in a sample of 26 609 men close to general population between 1989 and 2005 in France; Human Reproduction 2013; 28:20, 462-470
  16. Sheynkin Y., et al.; Increase in scrotal temperature in laptop computer users; Human Reproduction 2005; 20:2, 452-455
  17. Kompanje E. J. O.; ‘Real men wear kilts’.. The anecdotal evidence that wearing a Scottish kilt has influence on reproductive potential: how much is true?; Scottish Medical Journal 2013; 58:1
  18. Mínguez-Alarcón L., et al.; Type of underwear worn and markers of testicular function among men attending a fertility center; Human Reproduction 2018; 33:9; 1749-1756
  19. Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung;https://www.familienplanung.de/; abgerufen am 01.06.2022
  20. Wölfler M. M.; Fruchtbarkeit – Mythos und Realität; Journal für Klinische Endokrinologie und Stoffwechsel 2021; 14:1; 11-19
  21. Nawroth F. et al.; Bewertung von ovarieller Reserve und Fertilität mit steigendem Lebensalter - Gemeinsame Stellungnahme der Deutschen Gesellschaft für Gynäkologische Endokrinologie und Fortpflanzungsmedizin (DGGEF) e.V., der Deutschen Gesellschaft für Reproduktionsmedizin (DGRM) e.V. und des Berufsverbandes der Frauenärzte (BVF) e.V.; J. Reproduktionsmed. Endokrinol. 2014; 11:1; 6–11
  22. Mann C.; Alter und Fruchtbarkeit: Die Fruchtbarkeitskurve;https://fertila.de/alter-und-fruchtbarkeit-die-fruchtbarkeitskurve/; Fertila GmbH; abgerufen 02.06.2022
  23. Plas E.; Ändert sich die männliche Fertilität durch den Alterungsprozess?; Journal für Fertilität und Reproduktion 2006; 9:1; 10-13
  24. Stewart A., Kim E.; Fertility concerns for the aging male; Urology 2011; 78:3; 496-499
  25. Habbema J. D. F., et al.; Realizing a desired family size: when should couples start?; Human Reproduction 2015; 30:9; 2215-2221
  26. Agarwal A., et al.; Effects of radiofrequency electromagnetic waves (RF-EMW) from cellular phones on human ejaculated semen: an in vitro pilot study; Fertility and Sterility 2009; 29:4
  27. Deutsche Gesellschaft für Ernährung; D-A-CH Referenzwerte für die Nährstoffzufuhr;https://www.dge.de/wissenschaft/referenzwerte/selen/?L=0; abgerufen 13.06.2022