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Sei Maximum Du

Was ist Biohacking?

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Biohacking gewinnt seit einiger Zeit auch im europäischen Sprachraum immer mehr an Bedeutung. In diesem Beitrag erfährst du mehr über das Phänomen der Selbstoptimierung und wie du davon profitieren kannst.

Was versteht man unter Biohacking?[1][3][4]

Biohacking ist weltweit in aller Munde, doch was versteht man eigentlich unter dem Begriff? Das Wort Biohacking setzt sich zusammen aus „Bio“ für Biologie und „Hacking“, einem Begriff aus dem Programmierumfeld, der „entschlüsseln“ bedeutet. Um Einfluss auf deine Biologie nehmen zu können, musst du zuerst deinen eigenen Körper und dessen innere Vorgänge verstehen – du musst also deine Biologie entschlüsseln, um eingreifen zu können. Beim Biohacking geht es laut den gängigsten Definitionen aber nicht nur darum, deine eigene Biologie zu entschlüsseln, sondern sie zu beeinflussen und deine Leistungsfähigkeit sowie dein persönliches Wohlbefinden zu verbessern. Als Do-it-yourself-Bewegung fällt Biohacking in den Bereich der Selbstoptimierung. Du sollst zu deinem bestmöglichen Selbst, deinem ganz persönlichen Maximum Du werden. Und schaffst so ein besseres Bewusstsein für deinen Körper und erhöhst deine Selbstwahrnehmung.

Was kompliziert klingt, ist eigentlich ganz simpel. Sobald du weißt, wie dein Organismus funktioniert, kannst du beginnen, deine Lebensgewohnheiten anzupassen und dich selbst zu optimieren. Aber Selbstoptimierung bedeutet nicht, täglich an deine Grenzen zu stoßen, sondern ein gesundes und ausgeglichenes Leben zu führen. Deshalb taucht der Begriff auch im Healthy Aging-Umfeld immer wieder auf, da ein gesundes Leben die Grundlage für gesundes Altern ist.

Frau auf Schaukel
© Unsplash

Healthy Aging

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Durch Faktoren wie Ernährung, Bewegung, Schlaf und mentale Gesundheit kannst du deinen gesamten Organismus beeinflussen und somit aktiv Biohacking betreiben. Zur Unterstützung gibt es eine Vielzahl an technischen Gimmicks wie Fitnessuhren oder Apps für die Schlafqualität, die dir helfen, durch Überwachung deiner Gewohnheiten, deinen Körper zu verstehen und auch Änderungen wahrzunehmen und so deine Ziele zu erreichen.

Selbstoptimierung – Vorteile und Nachteile[1][6]

Verschiedene Tabletten
© Unsplash

So wie bei allem anderen auch: die Dosis macht das Gift. Wenn du das Maximum aus dir herausholen möchtest und ein gesundes und ausgeglichenes Leben führen willst, dann bringt Selbstoptimierung nur Vorteile mit sich: du setzt dich mit deiner Ernährung auseinander, betreibst regelmäßig Sport, achtest auf eine gute Schlafhygiene und ausgeglichene, leistungsfähige Psyche. Der Nachteil des Hypes im Internet rund um Selbstoptimierung ist, dass es keine Richtlinien oder Kontrollorgane gibt, die unseriöse Internetseiten oder dergleichen beaufsichtigen. Also Finger weg von irgendwelchen Chips und Implantaten, Bluttransfusionen oder erfolgversprechenden Medikamenten. Achte darauf, dass deine Selbstoptimierung nicht in einen Kontrollzwang ausartet. Nicht jeder Mensch ist gleich, so sind auch die Bedürfnisse eines jeden anders. Wenn du unsicher bist, sprich am besten mit deinem Arzt über deine Ziele. Er kann dir helfen, diese auf gesunde Weise zu erreichen.

Welche Ziele verfolgt ein Biohacker?[1][2]

Lächelnde Frau streicht sich durchs Haar
© Unsplash

So wie bei vielen anderen Trends wird auch Biohacking häufig missverstanden. Biohacking meint nicht, nach ewigem Leben zu streben (auch wenn es Biohacker gibt, die den Trend so auslegen), sondern die persönliche Selbstoptimierung hin zu einem gesunden und ausgewogenen Leben. Die gängigsten Ziele im Feld der Selbstoptimierung sind Fettverlust (ohne Hungergefühl), Schlafoptimierung, Energiesteigerung, erhöhte geistige Leistungsfähigkeit oder Stressabbau. Welches Ziel du dir setzt, bleibt dir überlassen. Wenn du dich als Biohacker versuchen möchtest, kannst du auch ohne Ziel direkt loslegen. Entweder ergibt sich dein Ziel auf dem Weg oder du profitierst von deiner neuen Selbstwahrnehmung, ohne auf ein konkretes Ergebnis hinzuarbeiten. Um dich auf dem Weg zu deinem Maximum Du zu unterstützen, findest du in den folgenden Absätzen mehr über die einzelnen Biohacking-Säulen: Ernährung, Bewegung, Schlaf und Psyche.

Biohacking & Ernährung[1][3][5]

Fakt ist: Eine gesunde und ausgewogene Ernährung ist die Grundlage für ein gesundes Leben. Deshalb ist sie einer der größten und essenziellsten Punkte beim Biohacking. Keine Sorge, du musst nicht von einem Tag auf den anderen deine gesamte Ernährung völlig umstellen. Bei Biohacking liegt der Fokus immer darauf, dass du dich wohl fühlst. Keine Veränderung soll dich unter Druck setzen, sondern langsam und stressfrei in dein Leben integriert werden.

Mann trinkt aus Wasserglas
© Heldentheater

Um deine Ernährung zu optimieren, gehe schrittweise vor. Zuallererst achte darauf, genügend Wasser zu trinken. Am besten startest du gleich morgens mit ein bis zwei Gläsern Wasser in den Tag – bei Bedarf kannst du auch Zitrone und Salz hinzufügen, um deinen Elektrolythaushalt nach dem Schlafen wieder aufzufüllen. Versuche im nächsten Schritt auf unnötige Laster wie zuckerhaltige Lebensmittel oder Säfte zu verzichten. Auch Weißmehl enthält Zucker, greife lieber auf Vollkornprodukte zurück.

Als weiteren Schritt wirf einen Blick auf deine Lebensmittelauswahl. Beim Biohacking wählst du regionale, saisonale und vor allem hochwertige und unverarbeitete Produkte und vermeidest künstliche Zusatzstoffe wie Aromen sowie Farb- und Konservierungsstoffe.

Setze viel Gemüse, Nüsse und Samen auf deinen Speiseplan und verwende hochwertiges Fett wie Kokosnussöl oder Olivenöl. Fleisch und Fisch landet ebenfalls auf deinem Teller und stammt aus artgerechter Haltung. Viele Biohacker, deren Ziel ein erhöhter Fettverlust ist, passen ihre Ernährung noch weiter an und setzen auf eine Low Carb- oder Ketogene Ernährung in Kombination mit regelmäßigen Fastenphasen.

Du solltest beim Biohacking daran denken, deine Ernährung an deine individuelle Lebenssituation anzupassen. Gewisse Umstände wie eine Schwangerschaft oder spezielle Ernährungsweisen fordern ein Plus an gewissen Mikronährstoffen wie z.B. Folsäure, Eisen, Jod, Magnesium oder auch Omega-3-Fettsäuren. Ob du deinen Bedarf durch deine ausgewogene Ernährung decken kannst oder zusätzliche Unterstützung benötigst, kannst du durch eine Mikronährstoffanalyse herausfinden. Solltest du auf Nahrungsergänzungsmittel zurückgreifen, achte auf die Qualität der Produkte – die Reinheit der Inhaltsstoffe steht im Fokus.

Sport & Bewegung beim Biohacking[1][7]

Bewegung und Sport sind wichtig für dein Wohlbefinden – das ist allgemein bekannt. Was jedoch nicht jeder weiß: es gibt als Pendant zur Ernährungspyramide auch eine Bewegungspyramide des Bundesministeriums für Gesundheit. An die solltest du dich halten, um deine Mitochondrien, deine Kraftwerke im Körper, zu aktivieren und zu mehren. Das ist beim Biohacking essenziell, um deinen Körper mit ausreichend Energie zu versorgen. Die Bewegungspyramide besteht von unten nach oben aus vier Ebenen: Alltagsbewegung, Ausdauersport, Kraftsport und sitzende Freizeit. Versuche beim Biohacking die Empfehlungen umzusetzen und regelmäßig Sport zu betreiben, denn Sport und Bewegung ist eine der grundlegenden Säulen des Biohackings.

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Was zählt nun zu den einzelnen Ebenen der Pyramide? Die Basis bildet die Alltagsbewegung mit 30 Minuten pro Tag. Diese Bewegungen sollen dich weder ins Schwitzen bringen noch auf irgendeine andere Art anstrengen. Es geht einfach darum, in Bewegung zu sein. Dazu zählen Spaziergänge, gemütliches Wandern, Tanzen, Gartenarbeit oder der Weg zur Arbeit beispielsweise mit dem Fahrrad. Danach folgt der Ausdauersport mit 3-5 mal pro Woche zu je 20 Minuten. Auf dieser Ebene darfst du dich bereits anstrengen, schwitzen und außer Puste geraten. Sportarten wie Laufen, Skifahren, Tennis, diverse Ballsportarten oder auch Bergwandern, welche die Ausdauer, Koordination und Geschicklichkeit verbessern, fallen hier hinein. Darüber folgt die Ebene Kraftsport mit 2-3 mal pro Woche für mindestens 10 Minuten. Dazu zählen Klettern, Schwimmen, Turnen, Yoga, Krafttraining á la Fitnessstudio oder auch Gymnastik. Die Spitze der Pyramide wird mit sitzender Freizeit beschrieben. Hier gilt: desto weniger, desto besser. Verbringst du deinen Arbeitstag großteils sitzend, solltest du in deiner Freizeit auf sitzende Aktivitäten verzichten.

Wenn dir das alles für den Anfang noch zu viel Sport auf einmal ist, versuche die Empfehlungen langsam in deinen Alltag zu integrieren, denn jede Bewegung ist besser als keine Bewegung. Du kannst die Ebenen auch miteinander kombinieren oder stückeln. Im Biohacking sehr beliebt ist das sogenannte HIIT (hochintensives Intervalltraining). Dabei wechseln sich kurze Phasen von intensiver körperlicher Anstrengung mit Erholungsphasen ab.

Psyche & Geist[1][3][5]

Ein gesunder Körper alleine reicht nicht aus, um als Biohacker erfolgreich zu sein. Für dein ganzheitliches Wohlbefinden sind auch Psyche und Geist wichtig. Erster und wichtigster Schritt: vermeide Stress. Klingt einfacher als es ist, aber versuche dich selbst zu überwinden und das nächste Mal, wenn du dich gestresst fühlst, einfach mal kurz tief durchzuatmen. Für einen ausgeglicheneren Alltag eignen sich regelmäßige Meditationen oder Journaling. Dabei geht es im Gegensatz zum Tagebuchschreiben darum, die eigenen Gedanken und Gefühle festzuhalten und dadurch auch loszulassen. Es gibt auch eine Vielzahl an Büchern mit vorgefertigten Fragen, die dir den Start ins Journaling erleichtern.

Frau mit Smartphone in der Hand
© Unsplash

Beachte immer, dass du in diesen Momenten nicht von störenden Geräuschen oder dergleichen abgelenkt wirst wie z.B. deinem Smartphone. Stichwort Digital Detox: versuche dein Smartphone dabei auf die Seite zu legen.

In nächster Instanz greife dein Smartphone die erste wache Stunde deines Tages nicht an und konzentriere dich nur auf dich. Wenn das schon mal gut funktioniert, verlasse das Haus doch mal ohne Smartphone – vielleicht bei einem Spaziergang in der Natur. Du wirst merken, dass du deine Umgebung viel bewusster wahrnimmst und gleichzeitig Energie tankst.

Eine ausgewogene Ernährung und ausreichend sportliche Betätigung unterstützen dich in deinem geistigen Wohlbefinden. Biohacking ist ein Zusammenspiel aus allen Faktoren. Um auch deinem Gedächtnis und deiner Konzentration unter die Arme zu greifen, solltest du auf eine ausreichende Versorgung mit dem Spurenelement Zink, B-Vitaminen sowie Omega-3-Fettsäuren achten. Auf pflanzlicher Ebene eignen sich Rhodiola rosea, Ashwagandha, Ginkgo, Bacopa monnieri, Panax ginseng sowie Taigawurzel gut zur Unterstützung deiner mentalen Leistungsfähigkeit.

Schlafhygiene[1][3]

Zusätzlich zu Ernährung, Sport und mentaler Ausgeglichenheit ist auch deine Schlafhygiene ein wichtiger Faktor. Sie ist essenziell, um abends einen Cut zu machen und den Tag abzuschließen. Eine gute Schlafhygiene wirkt sich darüber hinaus auf dein ganzes Leben aus, da du, während du schläfst, fast genauso aktiv bist, wie wenn du wach bist. Die Schlafphasen nutzt deiner Körper, um gesammelte Informationen zu verarbeiten, auszumisten und Platz für Neues zu schaffen.

Schlaf

Du möchtest mehr über die inneren Vorgänge erfahren, die in deinem Körper passieren? Dieser Beitrag liefert dir alle Informationen über die REM-Schlafphase, die optimale Schlafdauer und Einschlafprobleme.
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Katze unter der Bettdecke
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Schon mal von der sogenannten inneren Uhr gehört? Einfach erklärt: Dein Körper folgt einem sogenannten zirkadianen Rhythmus und es gelingt eigentlich nicht, dich von dieser inneren Uhr abzukoppeln. Das bedeutet, in deinem Körper werden einige innere Vorgänge in gewissen Zeitfenstern aktiv, wie z.B. die Melatonin-Produktion. Das Schlafhormon Melatonin wird gebildet, wenn es dunkel wird und signalisiert deinem Körper, dass es Zeit ist, zu schlafen.

Beim Biohacking solltest du versuchen, deinen Schlafhygiene zu verbessern und dich am besten an deine innere Uhr anzupassen. Optimiere dafür dein Schlafzimmer, indem du dafür sorgst, dass es schön dunkel und nicht zu warm ist - halte die Temperatur zwischen 16-18 Grad. Um die Melatonin-Produktion anzukurbeln, vermeide künstliches Licht bereits 1-2 Stunden, bevor du zu Bett gehst. Blaues Licht kann deinem Körper falsche Signale geben und Tageslicht vorspielen.

Tipps für Anfänger

Bulletproof Coffee
1
Der Bulletproof Coffee ist ein Kaffee mit Weidebutter und MCT-Öl oder Kokosfett. Mit diesem Butterkaffee bist du mehrere Stunden mit Energie versorgt und startest energiegeladen in den Tag. Einfach alle Zutaten in einen Mixer und fertig.
Kaffee mit Eiswürfeln
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Ölziehen
2
Eine altbewährte Tradition aus dem Ayurveda. Beim Ölziehen ziehst du Öl durch deinen Mund und dieses Umherbewegen regt deine Speichelproduktion an und fördert so deine Mundgesundheit.
Fließendes Öl
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Waldbaden
3
Beim Waldbaden geht es um das bewusste Verweilen im Wald ohne äußere Einflüsse oder Ablenkungen. Studien belegen, dass sich Waldbaden sogar positiv auf dein Immunsystem auswirkt.
Frau im Wald beim entspannten Waldbaden
© Heldentheater
Kältebäder
4
Verpasse deinem Körper regelmäßig Kälteschocks in Form einer eiskalten Dusche am Morgen oder besuche Kältekammern, die auf bis zu minus 180 Grad gekühlt werden können. Diese Kälte regt deinen Stoffwechsel an und stärkt dein Immunsystem.
Frau taucht in kaltes Wasser ein
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Routinen
5
Ein geregelter Ablauf hilft dir, dein Leben zu organisieren und so Stress zu vermeiden. Wiederhole deine Biohacks regelmäßig, bis sie für dich zur Routine geworden sind.
Frau mit Laptop und Kalender
© deathtostock
Häufig gestellte Fragen

Verfasst von

Kerstin Ernst
Pure Encapsulations
Germanistin mit Herz und Seele. Ob lesend auf dem Sofa oder jubelnd auf dem nächsten Poetry Slam – ihre Leidenschaft sind Wörter. Und sollte die Muse doch mal eine Pause brauchen, verbringt Kerstin ihre Zeit am liebsten in Gesellschaft ihrer Tiere oder erklimmt den nächsten Gipfel.
Mehr von der Autorin

Einzelnachweise

  1. Max Müller; Was ist Biohacking?;https://saturo.com/pages/was-ist-biohacking, abgerufen am 20.02.2023
  2. 7 Jahre länger; 7 Tipps eines Bio-Hackers für ein längeres Leben;https://www.7jahrelaenger.de/7jl/magazin/7-tipps-eines-biohackers-fuer-ein-laengeres-leben-65980, abgerufen am 20.02.2023
  3. nu3; Biohacking;https://www.nu3.de/blogs/health/biohacking; abgerufen am 20.02.2023
  4. Braineffet; Biohacking − Entfalte dein genetisches Potential;https://www.brain-effect.com/magazin/was-ist-biohacking, abgerufen am 20.02.2023
  5. Primal state; Biohacking: 3 Säulen + 15 Top-Tipps für mehr Gesundheit und Energie;https://www.primal-state.de/biohacking/, abgerufen am 20.02.2023
  6. Martina Naumann; Biohacking: Einfache Mittel für zu mehr Energie und Gesundheit;https://utopia.de/ratgeber/biohacking-einfache-mittel-fuer-zu-mehr-energie-und-gesundheit/, abgerufen am 20.02.2023
  7. Verein zur Förderung von Ernährungsinformationen; Bewegungspyramide; Forum Ernährung heute 2012